Die Heilige Schrift
unsern Wegen anpassen?
Wenn wir unsere Wege nicht mit der Schrift in Übereinstimmung bringen wollen, so verleitet uns die fleischliche Weisheit dazu, die Schrift unseren Wegen anzupassen. Das ist der Grund, weshalb so viele ungeheuerliche Versuche gemacht werden, um zu beweisen, dass die Bibel etwas meine, was sie gar nicht sagt. Keine gerechte Regierung würde einem Richter erlauben, sich mit einem Fall zu befassen, wenn sie zum voraus wüsste, dass sein Sinn darauf gerichtet ist, die Beweisführung zu einem vorgefassten Ziel zu leiten. Aber gerade in diesem Geiste wird oft Erleuchtung gesucht. Wir sollten aber den Gedanken des Herrn in einem ganz anderen Geiste nahen. Wenn wir das Wort Gottes nur benützen, um unsere eigenen Ideen zu stützen, werden wir das, was wir erstreben, scheinbar finden; und wir mögen uns dann niedersetzen, um uns selber zu beglückwünschen für die wundervolle Entdeckung, die wir auf dem Gebiet der Wahrheit gemacht haben.
Wenn wir aber das Wort in Einfalt erforschen, um den Sinn des Herrn zu erkennen, ob nun das Wort unseren eigenen Ideen entgegensteht oder nicht, so sind wir in einem Zustand, wo wir lernen; denn Er «lehrt die Sanftmütigen seinen Weg» (Psalm 25,9). Nur wenn wir in diesem demütigen, unvoreingenommenen Geist zur Schrift kommen, werden wir sagen können: «Die Vorschriften Gottes sind richtig, erfreuend das Herz» (Psalm 19,8).
Die Kraft des Wortes Gottes
In diesen Tagen, wo das Wort Gottes von allen Seiten her in Frage gestellt wird, ist es kostbar, sich daran zu erinnern, dass für Christum ein einziger Vers der Schrift als Autorität genügte. Er genügte auch für Satan, der nichts darauf zu erwidern vermochte.