Die Einnahme Jerichos

Die Einnahme Jerichos

Josua 6

Welche geistliche Belehrung liegt in der außergewöhnlichen Anordnung Gottes, wonach das Volk Israel diese Festung sechs Tage je einmal und am siebenten Tage sogar siebenmal umziehen musste, ohne einen einzigen Pfeil in die Stadt zu schießen? Gott wollte Seinem Volke eindrücklich machen, dass die Eroberung dieser ersten Stadt im verheißenen Lande ausschließlich eine Sache Seiner Macht war. Diese Lektion hatte das Volk beim Eintritt in das Land wegen seines beständigen Mangels an Vertrauen auf Gott und wegen seiner großen Furcht vor den Kanaanitern (siehe 4.Mose 13,31-33) ganz besonders nötig.

Die scheinbar sinnlose Umziehung der Stadt während sieben Tagen diente zur Prüfung des Glaubens und des Ausharrens der Israeliten. Gleichzeitig war sie gegenüber den Bewohnern Jerichos auch ein Zeugnis davon, dass es sich bei dem Heere, das jeden Tag so feierlich ihre Mauern umzog, um das Volk Gottes handelte. Die mit einem Tuch von blauem Purpur bedeckte Bundeslade und die posaunenden Priester zeigten an, dass der HERR der Heerscharen unter ihnen war.

Es war notwendig, dass ihr Glaube durch die vollkommene Zeitspanne von sieben Tagen hindurch unvermindert anhielt. Der siebente und letzte Tag war der beschwerlichste von allen; da war ihre Mühe siebenfach. Aber als sie an diesem Tage die Stadt siebenmal umzogen hatten, «fielen die Mauern von Jericho» und zwar «durch Glauben» (Hebr.11,30). Die Eroberung Jerichos und des Landes Kanaan ist ein Bild vom Eintritt der Christen in die himmlischen Örter im Geiste und von der geistlichen Besitzergreifung ihrer himmlischen Segnungen, wie sie uns im Epheserbrief vorgestellt werden. Diese Segnungen können nur durch Glauben erfasst und genossen werden. Gegen eine solche Besitzergreifung setzt sich der Teufel mit allen seinen Mächten zur Wehr (Eph. 6,10-20), wie auch Jericho und andere Städte auf dem Wege des Eindringens in das Land gegenüber Israel Widerstand leisteten. Der Sieg über diese geistlichen Mächte der Bosheit ist dem Gläubigen zugesichert, wenn er die ganze Waffenrüstung Gottes anzieht und durch Gehorsam gegen das Wort in einem Gott wohlgefälligen Wandel verharrt, nicht nur an einem Tag, sondern die ganze Zeitspanne oder «Woche» seines Zeugnisses hindurch. Beachte, wie im Epheserbrief so oft vom «Wandel» die Rede ist…

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