Dienet dem Herrn mit Freuden

«Dienet dem Herrn
mit Freuden!»

Psalm 100, Vers 2

O leite mich, Herr Jesus,
Stets was Du willst zu tun,
Sei’s tätig sein und wirken,
Sei’s stille sein und ruh’n.
Ich weiß, es ist nicht wichtig,
Worin mein Werk besteht,
Wenn’s nur nach Deinem Willen
Und Wohlgefallen geht.

Der vorbildliche Diener (1. Mose 24)

Er:
1. geht im Auftrag (Vers 4),
2. geht, wohin er irgend gesandt wird (Vers 10),
3. vollführt seinen Auftrag (Vers 48),
4. bittet und ist dankbar (Verse 12 und 27),
5. ist weise, um zu gewinnen (Vers 22),
6. spricht nicht über sich selber,
7. lässt sich nicht aufhalten (Vers 56).

Wahre Größe

Dies ist wahre Größe: Diene, ohne dass man von dir spricht und wirke, ohne dass man dich sieht! Gott innerlich zu leben ist das einzig mögliche Mittel, Ihm auch nach außen hin zu leben. Alle äußere Tätigkeit, die nicht diesen Beweggrund hat, führt zu einer Wirksamkeit ohne Christum und bringt das eigene Ich hinein. Ich fürchte große Tätigkeit ohne rege Gemeinschaft.

Nimm eine scharfe Waffe gegen dich selber! Sprich wenig, diene allen und harre aus.

Welche Freude, nichts zu besitzen, nichts zu sein und nichts zu sehen, als nur einen Christus, der in der Herrlichkeit lebt, und nichts vor sich zu haben, als Seine Belange auf der Erde.

Tue das Werk eines Evangelisten

Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft; schweigen wir aber … so wird uns Schuld treffen. (2. Könige 7,9)

Der Hunger lastete schwer auf den Bewohnern von Samaria während der Belagerung durch den König von Syrien! Dass ein Eselskopf und sogar Taubenmist zu übersetzten Preisen gekauft wurden, um etwas essen zu können, das gibt uns einen Begriff von ihrer Not. Auch der Zorn der Mutter, die gestern den eignen Sohn gekocht und mit einer andern Frau gegessen hat, welche sich heute weigert, dasselbe zu tun mit ihrem Sohn, übersteigt unser Fassungsvermögen.

Da haben wir ein Bild von der geistlichen Hungersnot in der Welt, in der wir leben und die durch den Fürsten der Finsternis belagert wird. Für wertlose Dinge zahlt man viel. Unsittliche Vorführungen, die uns anekeln, sind der Weideplatz vieler Menschen. Gibt es nicht sogar Eltern, die aus der Entartung ihrer eigenen Kinder Nutzen ziehen? Und die, welche unter diesen Auswüchsen leiden, legen dieses Böse einem kraftlosen Christentum zur Last, sie, die für sich selber den Herrn verworfen haben; ähnlich, wie auch der König von Samaria den Propheten Gottes beschuldigte.

Wie sich das Kind Gottes vor der Pforte einer solchen Welt vom himmlischen Manna nährt, vom Strom des Lebens trinkt und in seinem Herzen Vorräte sammelt, so hatten auch die Aussätzigen im verlassenen Lager der Syrer Überfluss an allem gefunden. Müssen nicht auch wir sagen: «Wir tun nicht recht» (2. Könige 7,9), wenn wir diese Schätze für uns behalten und die Menschen, die uns umgeben, Hungers sterben lassen? Es handelt sich nicht um das Problem der sozialen oder moralischen Hebung ihres Zustandes, sondern um eine Frage des Lebens, des ewigen Lebens. Wenn wir in unsern Seelen wirklich glücklich sind, gedeckt durch das Blut Jesu Christi, und wenn wir die Segnungen genießen, die dem Kreuze entspringen, dann können wir nicht unberührt bleiben an der Seite solcher, die ins Verderben eilen. Das Wohlgefallen unseres Herzens und unser Flehen für sie zu Gott wird sein, dass sie errettet werden (Röm. 10,1).

An jedem Tage und zu jeder Stunde werden wir für das Heil dieser Menschen beten, manchmal besonders für eine einzelne Seele. Wir werden dann im Gebet anhalten (Röm. 12,12), weil wir wissen, dass das inbrünstige Gebet eines Gerechten viel vermag (Jak. 5,16). Als Antwort auf unsere Gebete wird der Herr Arbeiter in Seine Ernte aussenden (Matth. 9,38). Wie Er zum voraus gute Werke bereitet (Eph. 2,10), so wird Er auch Gelegenheiten zubereiten, die wir ergreifen werden (Kol. 4,5).

Wenn auch einige zum Verkündigen des Evangeliums besonders begabt sind, so können doch alle das Werk eines Evangelisten tun. Alle sind «Brüder im Werke». Der ganz junge hat einen Kameraden, den er zu einer Versammlung oder zur Sonntagsschule einladen kann; er kann ihm auch ein Evangelium geben. Unser Nachbar hat einen Briefkasten; warum nicht einen Traktat hineinlegen? In der Werkstatt oder im Büro, soll ich da darüber erröten, dass ich ein Christ bin, ein «Sklave Jesu Christi»? Der ich durch das kostbare Blut Christi erkauft bin, soll ich mich des Evangeliums schämen, das Gottes Kraft ist, zum Heil jedem Glaubenden (Röm. 1,16)?

Die Botschaft der Gnade ist einfach. Johannes der Täufer, hinblickend auf Jesum, der da wandelte, sagte: «Siehe das Lamm Gottes». Die beiden Jünger hörten ihn reden und folgten Jesu nach. Sogleich findet Andreas seinen eigenen Bruder Simon und sagt zu ihm: «Wir haben den Messias gefunden»; «und er führte ihn zu Jesu» (Joh. 1,36-37; 41-42).

Für sich selber die Gewissheit des Heils haben und den heiligen Wunsch, seinem Retter und Meister nachzufolgen, ist das Erste. Dann werden wir die Botschaft des Apostels Paulus an sein Kind Timotheus für uns nehmen, wenn er sagt: «Nimm teil an den Trübsalen als ein guter Kriegsmann Jesu Christi». Daher, die jugendlichen Lüste fliehend (2. Tim. 2,22), milde gegen alle (2,24), nüchtern in allem (4,5), mit dem Bewusstsein im Herzen, dass der Herr uns beisteht (4,17), werden wir für das Evangelium eine Empfehlung sein, wir werden «uns selbst jedem Gewissen der Menschen empfehlen vor Gott» (2.Kor. 4,2).

Der ausgestreute Same ist nicht mehr in unsern Händen, er ist in den Herzen und in den Gewissen der Menschen; der Herr wird das Wachstum geben. «Wirf dein Brot hin auf die Fläche der Wasser, denn nach vielen Tagen wirst du es finden» (Pred. 11,1).

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