Gesegnet ist der Mann, der auf Gott vertraut und dessen Vertrauen Gott ist!

Gesegnet ist der Mann,
der auf Gott vertraut
und dessen Vertrauen Gott ist!

Jeremia 17,7

Vertrauen

Wie gesegnet sind doch die Folgen eines unbedingten Vertrauens auf Gott für den, der es besitzt! Im Worte wird an verschiedenen Stellen darauf hingewiesen:
Er ist glückselig. «Wer auf Gott vertraut, ist glückselig» (Sprüche 16,20). «Glückselig der Mann, der Gott zu seiner Zuversicht macht» (Ps. 40,4). Er genießt einen vollkommenen Frieden. «Den festen Sinn bewahrst du in Frieden, in Frieden; denn er vertraut auf dich» (Jes. 26,3). In seinem Herzen ist Ruhe und er ist stille, weil er sich auf den Arm Gottes stützt (Jesaja 26,3; Ps. 37,7). Er wohnt in Sicherheit (Ps. 4,8).

Das Wort zeigt uns auch, dass Gott ein solches Vertrauen schätzt. Seine Güte und Seine Gunst ruhen auf denen, die es besitzen: «Gott ist gütig gegen die, welche auf ihn harren, gegen die Seele, die nach ihm trachtet (Klagel. 3,25). In der Schrift werden uns viele Beispiele von Menschen gezeigt, die dieses Vertrauen verwirklichten und dadurch reiche Segnungen empfangen haben. Sie weist aber auch hin auf solche, die darin gefehlt haben und beschreibt die schlimmen Folgen eines Vertrauens auf «das Fleisch» und auf das Sichtbare. Es ist sehr nützlich, über all diese Beispiele nachzusinnen.

Das Auge Hobabs

Und Mose sprach zu Hobab, dem Sohne Reghuels, des Midianiters, des Schwiegervaters Mose: Wir brechen auf nach dem Orte, von welchem Gott gesagt hat: Ich will ihn euch geben. Ziehe mit uns, so werden wir dir Gutes tun; denn der HERR hat Gutes über Israel geredet. Und er sprach zu ihm: Ich will nicht mitziehen, sondern in mein Land und zu meiner Verwandtschaft will ich gehen. Und er sprach: Verlass uns doch nicht! Denn du weisst ja, wo wir in der Wüste lagern sollen: und du wirst unser Auge sein. 4. Mose 10,29-31

Wenn wir nicht das Streben unseres Herzens kennen würden, sich viel mehr auf das Geschöpf, als auf den lebendigen Gott zu stützen, so könnten wir uns über das Verhalten Moses wundern. Wir fühlten uns zu der Frage veranlasst: Warum bedurfte Mose der Augen Hobabs? War Gott nicht genug? Kannte Er die Wüste nicht? Hätte Er zugelassen, dass sie sich verirrten? Wozu die Wolke und die silberne Trompete? Waren diese nicht besser als Hobabs Augen? Warum suchte denn Mose menschliche Hilfe?

Ach! Wir können den Grund davon nur zu gut verstehen. Wir alle kennen die Neigung des Herzens, sich auf etwas zu stützen, was unser Auge sehen kann. Wir stehen nicht gerne auf dem Boden der völligen Abhängigkeit von Gott für jeden Schritt der Reise. Wir finden es schwierig, uns nur auf einen unsichtbaren Arm zu stützen. Ein Hobab, den wir sehen können, flößt uns mehr Vertrauen ein, als der lebendige Gott, den wir nicht zu sehen vermögen. Wir gehen getrost voran, wenn wir die Stütze und Hilfe eines Sterblichen besitzen, der uns vertrauenswürdig scheint; aber wir zögern, schwanken und verzagen, wenn wir berufen werden, in einem einfältigen Glauben an Gott voranzugehen.

Wir alle sind geneigt, uns auf den Arm des Fleisches zu stützen und zwar sogar angesichts von tausend Beispielen, die uns zeigen, wie töricht es ist. Wir haben in mancherlei Umständen die Eitelkeit jeglichen Vertrauens auf das Geschöpf erfahren, und dennoch stützen wir uns immer wieder auf dasselbe. Anderseits haben wir unaufhörlich erfahren, dass uns Gott nie versäumt, nie getäuscht hat. Vielmehr hat Er weit über das hinaus getan, was wir bitten oder denken. Und dennoch sind wir immer wieder bereit, Ihm zu misstrauen. Immer wieder stützen wir uns auf ein geknicktes Rohr und wenden uns zu «geborstenen Zisternen».

Ja, so ist es mit uns. Aber, gepriesen sei Gott! Seine Gnade ist überströmend gegen uns, wie sie es gegen Israel war bei der Gelegenheit, auf die wir anspielen. Wenn Mose auf Hobab schaut, um geführt zu werden, so wird Gott Seinen Knecht lehren, dass Er selbst als Führer vollkommen genügend ist. «Und sie brachen auf von dem Berge Gottes, drei Tagereisen weit, und die Lade des Bundes Gottes zog drei Tagereisen vor ihnen her, um ihnen einen Ruheort zu erkunden» (Vers 33).

So ist unser Gott immer «geduldig, barmherzig, mächtig, heilig». In der Größe Seiner Gnade stellt Er sich immer über unseren Unglauben und unsere Fehltritte, und zeigt sich in Seiner Liebe über alle Schranken erhaben, welche unsere Untreue aufstellen möchte. Er zeigte es Mose und ganz Israel deutlich, dass Er auch als Führer weit besser war als zehntausend Hobabs.

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