Was hält uns aufrecht?
Wenn eure Augen auf Christum gerichtet bleiben, liebe Geschwister, kommt es nicht so sehr darauf an, wo wir uns befinden, ob die Umstände freundlich oder rauh sind. Etliche lassen sich von den großen Wogen beeindrucken; und ich zweifle nicht, dass sich Petrus vor ihnen fürchtete. Als er auf diese sah, fing er an zu sinken. Aber wenn es auch keinen Sturm und keine Wogen gegeben hätte und das Wasser spiegelglatt gewesen wäre und Petrus hätte auf die ruhige Wasserfläche geblickt, so wäre er gleicherweise gesunken.
Es ist also durchaus nicht eine Frage der besonderen Umstände, durch die wir zu gehen haben. Es ist eine Frage der Kraft, und es gibt keine, die uns aufrechthalten kann, als nur die göttliche Kraft. Diese Kraft wird uns durch Gnade geschenkt, und die Gnade vermag uns sowohl auf dem stillen Wasser, wie auch im Gebrause der Wogen zu bewahren.
Judas in seiner Epistel überblickt den ganzen schrecklichen Verfall in der Christenheit, wie er sich in der jetzigen Zeit offenbart. Er erkennt aber gleichzeitig auch die Größe der Gnade Gottes gegenüber Seinen Geliebten, die sie durch ein schreckliches Meer von Ungerechtigkeit und Abfall hindurchträgt.
Was daher auch immer der besondere Charakter des Bösen und der Gefahr in der gegenwärtigen Zeit sein mag – all meine Sicherheit und mein Friede hängt von der Frage ab: Was ist Christus für meine Seele? Und wenn ich mich auf Seine Gnade und Wahrheit stütze, welche Genüge und Fülle wird dann meine Seele in Christo finden! Welche Kraft hat Er, um uns aufrecht zu halten!