Der Zweck unseres Lebens
Der Lebenszweck eines Gläubigen besteht einzig darin, den Willen Gottes zu tun. Dieser Wille mag mich dazu leiten, Gutes zu tun oder Seelen zu gewinnen; vielleicht führt er mich aber ganz abseits, in die Stille. Für den Einzelnen gibt es auf die Frage:
«Was ist der Zweck meines Lebens?» nur die eine schriftgemäße Antwort: «Dass ich den Willen Gottes tue, worin er auch bestehen mag.»
Auf die Einladung, zu einer außergewöhnlich großen Zuhörerschaft zu sprechen, gab Spurgeon die Antwort: «Es geht mir nicht um die Ehre, zu 10.000 Menschen zu reden, sondern um den Willen Gottes», und er lehnte ab.
Wenn unser ganzes Streben nur dahin zielte, den Willen Gottes zu tun, so wäre unser Leben erfolgreich. Wenn wir sagen könnten: «Ich habe weder den Ehrgeiz, zu den Heiden zu gehen, noch Seelen zu gewinnen, sondern immer und überall nur den Willen Gottes zu tun», so wäre unser aller Leben gleich groß oder gleich klein. Denn das einzig Große in unserem Leben ist der Gehorsam gegenüber dem Willen Gottes, in fortwährender Abhängigkeit von Ihm. Die größtmöglichste Erfüllung hat ein Menschenleben dann gefunden, wenn es nur den persönlichen Weisungen Gottes gefolgt ist.
Kein Mann und keine Frau, und wären es selbst jene, die man als «die Großen» im Reiche Gottes betrachtet konnte aus seinem Leben Größeres machen, als irgend ein Hausmädchen oder ein Straßenkehrer, die einzig darnach trachten, den Willen Gottes zu tun.
Für die Abwicklung unseres Lebens gibt es daher kein höheres Ziel als das: durch böses Gerücht und gutes Gerücht, bei Gedeihen oder bei Gegnerschaft den Willen Gottes zu tun, wohin Er uns dabei auch führen mag. Er wird dich vielleicht nach China bringen. Einen andern, der nach Afrika zu gehen wünschte, mag Er in seinem kleinen Dorf zurückhalten. Einen Dritten, der zum Evangelisten berufen zu sein glaubte, veranlasst Er, im Büro zu bleiben, während ein anderer sein Geschäft verlassen muss, um den Dienst eines Evangelisten zu tun.
Es gibt keine Glückseligkeit und keinen eigentlichen Erfolg in irgend einem Leben, wenn der Wille Gottes nicht sein Grundbestandteil ist.
Das Wort zeigt uns, dass das Leben auf diesem Grundsatz aufgebaut werden kann:
- Die Definition eines Gott wohlgefälligen Lebens:
«Ein Mann nach meinem Herzen, der meinen ganzen Willen tun wird.» - Der Inhalt des Lebens:
«Ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun» (Hebr. 10,7). - Das Leben braucht Nahrung:
«Meine Speise ist, dass ich den Willen dessen tue, der mich gesandt hat» (Joh. 4,34). - Das Nächste, was du nach der Nahrung brauchst, ist Gemeinschaft:
«Wer irgend den Willen meines Vaters tun wird, der in den Himmeln ist, derselbe ist mein Bruder und meine Schwester und meine Mutter» (Matth. 12,50). - Du brauchst Erziehung:
«Lehre mich tun dein Wohlgefallen!» (Ps. 143,10). - Du suchst Vergnügen:
«Dein Wohlgefallen zu tun, mein Gott, ist meine Lust» (Psalm 40,9). - Und wenn das Leben hienieden abgeschlossen ist, erfüllt sich das Wort:
«Wer aber den Willen Gottes tut, bleibt in Ewigkeit» (1 .Joh. 2,17).