Ich bin, der ich bin

Ich bin, der ich bin

Ein weiterer Name unseres Herrn Jesus lautet: «ICH BIN». Er ist dem Namen «Derselbe» oder «Ich bin ER», sowohl in der Form, wie auch in der Bedeutung sehr ähnlich.

Dieser Name «ICH BIN» bedeutet: der ewig Seiende, der Unwandelbare.

Gott selbst gab sich im Alten Testament diesen Namen. Und im Neuen Testament war es der Herr Jesus, der sich so nannte.

Als Gott dem Mose im brennenden Dornbusch erschien, um ihn zum Volke Israel nach Ägypten zu senden, frug Mose: Welches ist dein Name? Was soll ich ihnen sagen? «Ich bin, der ich bin», lautete die göttliche Antwort (2. Mose 3,14-15).

In Johannes 8,58 sagte der Herr Jesus zu den Juden: «Ehe Abraham ward, bin ich.» Es heißt dort nicht: «war ich», wiewohl auch das der Wahrheit entsprochen hätte. Die wörtliche Übersetzung lautet: «Ehe Abraham ward – ICH BIN.» Dies bedeutet: Schon von Abraham Geburt bestand Ich als der «ICH BIN». Den Juden war dieser Name Gottes zweifellos bekannt; denn sie hoben Steine auf, um den Herrn Jesus zu steinigen. In ihrer Verblendung erschien ihnen Sein Ausspruch als Gotteslästerung.

Vielleicht denkt jemand, dieser Name «ICH BIN» sei unvollständig, da er die Frage: ,Wer oder was oder wo bin ich?‘ unbeantwortet lasse. Tatsächlich blieben ja im Alten Bunde Christus und Seine Herrlichkeiten verborgen. Erst im Neuen Testament werden sie ins volle Licht gestellt. Das wird uns gerade in Verbindung mit diesem Namen «ICH BIN» besonders deutlich vor Augen geführt.

Es ist auffallend, wie manche Namen und Titel unseres Herrn in einem bestimmten Buch der Bibel besonders oft vorkommen, um eine bestimmte Seite zu beleuchten. Vier Beispiele seien hier angeführt:

  1. Das Matthäus-Evangelium beginnt mit den Worten: «Buch des Geschlechtes Jesu Christi, des Sohnes Davids», und siebenmal wird der Herr Jesus in diesem Buche Sohn Davids genannt: 9,27; 12,23; 15,22; 20,30-31; 21,9 und 15.
  2. Im Johannes-Evangelium finden wir siebenmal den Titel «Rabbi» (= Lehrer): 1,38; 1,49; 3,2; 4,31; 6,25; 9,2; 11,8.
  3. Im Hebräerbrief steht der persönliche Name «Jesus» siebenmal in Verbindung mit einer Seiner Vortrefflichkeiten: 2,9; 3,1; 4.14; 6,20; 7,22; 12,2; 12,24.
  4. Der gleiche Brief erwähnt auch den Herrn Jesum siebenmal als «Hohenpriester» und jedesmal in einem anderen Zusammenhang.

Der Heilige Geist offenbart uns im Johannes-Evangelium sieben Herrlichkeiten unseres Herrn in Verbindung mit dem Namen «ICH BIN». Der Herr Jesus sagt von sich selber: Ich bin:

  1. das Brot des Leben = 6,35.41.48; oder das lebendige Brot aus dem Himmel = 6,51
  2. das Licht der Welt = 8,12; 9,5
  3. die Tür der Schafe = 10,7.9
  4. der gute Hirte = 10,11.14
  5. die Auferstehung und das Leben = 11,25
  6. der Weg, die Wahrheit und das Leben = 14,6
  7. der wahre Weinstock = 15,1.5.

Es müssen wichtige Tatsachen sein, dass der Herr es für nötig erachtete, die meisten zweimal zu erwähnen. In andern Büchern der Heiligen Schrift werden noch weitere Titel und Schönheiten in Verbindung mit diesem Namen «ICH BIN» erwähnt. Jeder Leser möge in der Gegenwart des Herrn über diese Herrlichkeiten nachsinnen. Unsere Herzen werden dabei mit Bewunderung und Anbetung erfüllt.

Besonders das Johannes-Evangelium gibt uns Einzelheiten über diesen kostbaren Namen «ICH BIN»:

Joh. 4,26

Nachdem der Herr dem samaritischen Weibe am Jakobsbrunnen die Augen über ihren wahren Zustand geöffnet und sie auf die Anbetung des Vaters in Geist und in Wahrheit hingewiesen hatte, erinnerte sie sich des verheißenen Messias, welcher Christus genannt wird. Dieser würde ihnen alles verkündigen. Nun war der Augenblick gekommen, da sich der Herr dieser armen Frau offenbaren konnte. Jesus sprach zu ihr: «Ich bin’s (im Griechischen heißt es wörtlich: «ICH BIN»), der mit dir redet.»

Ihr Herz war nun von dieser herrlichen Person so erfüllt, dass sie den Krug stehen ließ und in die Stadt eilte, um ihren Mitmenschen den Herrn Jesus zu verkündigen. Weder ihr vergangenes Leben noch sonstige Hindernisse vermochten sie daran zu hindern. Aus der Fülle des Herzens redet der Mund (Lukas 6,45).

Joh. 6,20

Die Jünger befanden sich in stürmischer Nacht in Seenot. Da sahen sie plötzlich Jesum, wie Er auf dem See wandelte, und sie fürchteten sich sehr. Aber Er offenbarte sich ihnen als der ewig Seiende: «Ich bin’s (= «ICH BIN»), fürchtet euch nicht.» Die verzagten Jünger, aber auch dein und mein mutloses Herz werden durch die Gegenwart des Herrn getröstet.

In der künftigen großen Drangsalszeit wird sich der Herr Jesus dem Überrest Israels mit Seinem göttlichen Namen «ICH BIN» zu erkennen geben. Das ist die prophetische Bedeutung dieser Begebenheit. (Vergleiche 1. Mose 45,3.)

Joh. 8,18.24 und 28

«Ich bin es (= «ICH BIN»), der von mir selbst zeugt» (Vers 18). Als Sohn Gottes konnte Er dies tun, und Sein Zeugnis ist wahr. Die Juden jedoch verwarfen Ihn in ihrem Unglauben und lehnten auch Sein Zeugnis ab. Darum werden sie in ihrer Sünde, der Sünde der Verwerfung ihres Messias, sterben.

Der Herr Jesus fuhr fort: «Wenn ihr nicht glauben werdet, dass ich es bin (= «ICH BIN», d. h. die ewig seiende, göttliche Person), so werdet ihr in euren Sünden sterben» (Vers 24). Durch den Glauben an den Herrn Jesus, den Sohn Gottes, wird jedem Menschen die Möglichkeit angeboten, dem Gericht zu entfliehen. Wer aber im Unglauben verharrt, der wird in seinen Sünden sterben. «Sünden» in der Mehrzahl beziehen sich hier nicht nur auf die Sünde der Verwerfung seitens der Juden, sondern auf alle Sünden eines jeden Menschen, der im Unglauben stirbt.

Der Name «ICH BIN» gab den Juden Veranlassung zur Frage: «Wer bist du?» Und Er antwortete: «Durchaus das, was ich auch zu euch rede.» Die Worte des Herrn offenbarten Seine Person. Er redete Worte der Wahrheit, die in Übereinstimmung waren mit Ihm. Er ist «die Wahrheit».

«Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, dass ich es bin» (= «ICH BIN» – Vers 28). Die Juden würden den Herrn Jesus ans Kreuz erhöhen (vergleiche Joh. 3,14 und 12,32-33). Nach Seinem Tode, Seiner Auferstehung und Seiner Verherrlichung würden sie wissen, wer Er war, ohne es zuzugeben und ohne Ihn anzunehmen. Der Überrest Israels aber wird einst den Herrn Jesus, den sie ans Kreuz erhöht und durchstochen haben, sehen und seinetwegen wehklagen.

Joh. 13,13

Der Herr Jesus hatte Seinen Jüngern die Füße gewaschen. «Ihr heißt mich Lehrer und Herr und ihr sagt recht, denn ich bin es» (= «ICH BIN»). Der ewig Seiende lässt sich auch jetzt so tief herab, um die beschmutzten Füße Seiner Jünger immer wieder durch das Wort Gottes zu reinigen. Welch ein Dienst der Liebe, aber auch welch nachahmenswertes Beispiel!

Joh. 13,19

Es war für den Herrn Jesus ein großer Schmerz, dass einer Seiner Jünger Ihn verraten würde. Er kannte den, der Ihn überlieferte.

In jenen schrecklichen Augenblicken sollten Seine Jünger nicht irre werden an Ihm. Er hatte sie im voraus darüber unterrichtet, «…auf dass ihr, wenn es geschieht, glaubet, dass ich es bin» (= «ICH BIN»). Seine Göttlichkeit war die Grundlage des Glaubens Seiner Jünger.

Joh. 18,5-8

Der Herr Jesus legte für die Seinen freiwillig Sein Leben dar. Niemand konnte es Ihm nehmen. In göttlicher Majestät trat Er Seinen Häschern entgegen mit der Frage: «Wen suchet ihr?» Sie suchten ja den verachteten Nazaräer.

Zweimal antwortete Er ihnen: «Ich bin’s» (= «ICH BIN»). Als Seine Feinde diesen Ausdruck Seiner ewigen Gottheit vernahmen, wichen sie zurück und fielen zu Boden.

Das erste «ICH BIN» bezog sich auf die Herrlichkeit und die Allmacht Seiner Person, vor der niemand bestehen kann. Mit Gewalt wollten sie Ihn gefangen nehmen, mussten jedoch vor Seiner Gewalt weichen. Das zweite «ICH BIN» stand in Verbindung mit dem Ziel Seines Kommens. Der gute Hirte lässt Sein Leben zur Rettung Seiner Schafe. Er befahl Seinen Widersachern: Lasst diese gehen!

Der Name «ICH BIN» findet sich noch an andern Stellen des Wortes Gottes, z. B. in Markus 14,62. Wie viele Kostbarkeiten sind doch mit diesem Namen verknüpft! Wahrlich, «ein ausgegossenes Salböl ist dein Name» (Hohelied 1,3).


Zarte Fürsorge          Derselbe          Ich bin, der ich bin

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